09.01.2006 • Automatisierung • IT und Automatisierung • Prozessautomatisierung / MSR-Technik

RS-232/485, MPI/Profibus oder Ethernet: Fernwartung nach Wahl

Für einen schnellen Zugriff auf Maschinen und Anlagen bieten sich Fernwartungssysteme an: Via Telefon-Modemverbindung lassen sich Automatisierungs- und Antriebssysteme innerhalb der Maschinen und Anlagen auch über weite Entfernungen diagnostizieren und gegebenenfalls gleich Fehler beheben. Speziell für den industriellen Einsatz wurden die robusten Fernwartungseinheiten der Serie MDH 500 von MB Connect Line entwickelt.

Die exportorientierten Maschinen- und Anlagenbauer liefern in alle Länder der Welt. Oft müssen dabei auch die einzelnen regionalen Vorlieben hinsichtlich der einzusetzenden Steuerungen berücksichtigt werden. Das gilt ebenso für die Antriebstechnik. Demzufolge gilt es für die Maschinen- und Anlagenbauer, für Steuerungs- und Antriebssysteme unterschiedlicher Hersteller Know-how bereit zu halten, was mit einem gewissen Aufwand verbunden ist. Dies hat sich in den letzten Jahren auch nicht grundlegend geändert.

Vereinfacht hat sich aber der Aufwand im Servicefall. Mussten früher dafür aufwändige Dienstreisen in Kauf genommen werden, reicht heute dafür bereits ein kurzes Telefonat: Denn mit den Fernwartungssystemen von MB Connect Line lassen sich die meisten Fehler bereits aus der Ferne beheben. Die Reaktionszeiten sind entsprechend schnell, was eventuelle Produktionsausfälle minimiert. Der Clou dabei: Die Fernwartungseinheiten der Serie MDH 500 kommunizieren mit nahezu jeder Steuerung oder Antriebssystem aller wichtigen Hersteller. Somit können die Maschinen- und Anlagenbauer zumindest für ihr Fernwartungskonzept auf eine standardisierte Lösung zurückgreifen.

Weltweit einsetzbar: analog oder ISDN

Die Fernwartungskomponenten dieser Serie sind für den industriellen Einsatz auf der DIN-Schiene optimiert. Mit den verfügbaren Modemanschaltungen – analog oder ISDN – können die kompakten Module weltweit eingesetzt werden. Vor allem die klassische analoge Wählverbindung lässt sich an nahezu jedem Platz dieser Welt zuverlässig nutzen. ISDN wird hingegen vor allem für Anwendungen innerhalb Deutschlands bevorzugt. Den weltweiten Einsatz unterstützt auch der weite Eingangsspannungsbereich von DC 10 V bis 30 V. Sicherheit wird bei dieser Lösung groß geschrieben: Für alle Module sind Passwortschutz und Rückrufautomatik vorgesehen.

Die Konfigurationssoftware Modcom macht die Inbetriebnahme der Geräte zum „Kinderspiel“. Auch die Anwahl erweist sich damit als sehr einfach. In der Windows-Software können die 60 verschiedenen Steuerungen, für die Treiber vorhanden sind, ausgewählt werden. Dazu zählen unter anderem die SPS der Serie Simatic, Allen Bradley PLC, Bosch CLxxx, GE Fanuc SPS 90-30 und B&R2000, Bedienterminals von Lauer, Micro Innovation, Sütron und Pilz sowie Antriebssteuerungen von Eurotherm, Danfoss, Emotron, Hitachi, Indramat, KEB, Lenze, Mitsubishi, Mayr, SEW und Stöber.

Wenn aus der Ferne auf die Steuerung zugegriffen werden soll, stellt die Software die Telefonverbindung vom PC über das Fernwartungsmodul zum Fernwartungsmodul der Steuerung her. Mit der SPS-Programmiersoftware können dann zum Beispiel Variablen und Ports geändert, eine neues Programm in die Steuerung geladen oder Monitoring durchgeführt werden – alles bequem vom Office-PC aus. Es müssen keine Treiber oder Funktionsbausteine in der Steuerung installiert werden. Die zusätzliche Komponente macht keine Änderung für die Steuerungen vor Ort erforderlich.

Mit serieller Schnittstelle an die Steuerung…

Serielle Schnittstellen sind in der Automatisierungstechnik für den Datenaustausch immer noch am weitesten verbreitet. Die Fernwartungskomponenten MDH 500 sowie MDH502 haben eine und MDH504 sowie MDH 506 haben zwei RS-232/485-Schnittstellen „on board“. Die RS-Schnittstelle wird mit der Software entweder für RS 232 oder aber für RS 485 konfiguriert.

Eine Besonderheit dabei sind die Modulvarianten mit zweiter RS-Schnittstelle. Mit ihnen lassen sich gleichzeitig zwei unterschiedliche Steuerungssysteme anschließen, zwischen denen man während der Fernwartung sogar online umschalten kann. Ein Applikationsbeispiel wäre ein Office-PC als Basisstation mit dem Modul MDH 500, der über analoges Telefonnetz mit dem Modul MDH 504 kommuniziert, an welchem eine Steuerung und ein Servoantrieb über serielle Schnittstelle angeschlossen sind, die beide ferngewartet werden sollen.

Über den Modi-Schalter kann der Anwender zwischen verschiedenen Betriebsarten wählen: So lässt sich zum Beispiel das Gerät auch als Standardmodem betreiben. Über AT-Befehle kann das Modem somit direkt konfiguriert werden.

…direkt per MPI bzw. Profibus…

Weitere Module der MDH 500-Serie können direkt an MPI bzw. Profibus angebunden werden. Die Geräte haben entweder einen Anschluss für MPI mit einer Baudrate von 187,5 kBit oder für MPI/Profibus mit einer Baudrate von bis zu 12 MBit. Nach dem Verbindungsaufbau werden die MPI- oder Profibus-Daten transparent übertragen. Das ist die einfachste Art, Fernwartung für Automatisierungskomponenten aus der Siemens-Simatic-Welt zu ermöglichen. Bei vergleichbaren Lösungen im Markt werden auf der Steuerungsseite meist zwei Komponenten benötigt: ein Modem und ein MPI/TS-Adapter.

Alle MDH 500-Geräte mit MPI-Anschluss fungieren als vollwertige Programmieradapter für die Simatic-Steuerungen S7-300 oder S7-400. Die Datenübertragung zum Beispiel zwischen einer Simatic-S7-Steuerung über Serie 500-Module und einem PC im Büro geht wie eine direkte MPI-Kommunikation vonstatten; lediglich eine vernachlässigbare, kleine Verzögerung macht den Unterschied.

Je nach Variante stellen die Module zusätzlich eine RS-232/485, eine Ethernet-100-Mbit- oder eine Wireless-LAN-(WLAN)-Schnittstelle zur Verfügung. Abhängig von der über Modi-Schalter eingestellten Betriebsart kann das Gerät Vorort direkt als PC- oder TS-Adapter verwendet werden.

…oder via Ethernet und WLAN

Ethernet erobert mit schnellen Schritten die Automatisierungstechnik. Immer mehr Hersteller von Automatisierungssystemen integrieren in ihre Systeme eine Ethernet- oder sogar bereits eine WLAN-Schnittstelle. Die dritte Gruppe der Serie 500-Module setzt daher als Kommunikationsschnittstelle auf Ethernet 10/100 Mbit/s nach IEE 802.3 oder 2,4-GHz-WLAN mit 11 Mbit/s nach IEEE 802.11b. Zusätzlich verfügen diese Geräte noch über eine RS-232/485-Schnittstelle, an welche ein weiteres Steuerungssystem angeschlossen werden kann, welches ebenfalls ferngewartet werden kann.

Die Module verfügen über sogenannte Router-Funktionalität: Das bedeutet, dass sich DFÜ-Clients über den integrierten PPP-Server einwählen und auf das entfernte Netzwerk zugreifen können. Dabei werden alle gängigen Verschlüsselungsverfahren unterstützt.

Total mobil: Software als Basisstation für unterwegs

Eine vierte Variante für die Fernwartung aus dem Hause MB Connect Line setzt auf uneingeschränkte Mobilität: Mit der Softwarelösung MDS400 ist es möglich, sich nicht nur vom Office-PC, sondern darüber hinaus auch von unterwegs über GSM in die Anlage einzuloggen. Hierfür kommt das interne Modem des Laptops zum Einsatz. Für diese Software reicht ein unter dem Betriebssystem installiertes Standard-Modem aus, damit sie als Basisstation verwendet werden kann. Als Betriebssystem wird Windows NT4.0, Windows 2000 oder Windows XP vorausgesetzt.

Die Softwarelösung und das Standardmodem nehmen im Fernwartungsfalle Verbindung mit der Fernwartungseinheit der Steuerung auf. Für die entsprechende Programmiersoftware der fernzuwartenden Automatisierungskomponente (z. B. Simatic Manager) wird eine virtuelle COM-Schnittstelle zur Verfügung gestellt. Die Fernwartungssoftware ist somit das Bindeglied zwischen dem Anwenderprogramm und dem Modem.
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