14.12.2005 • Automatisierung • IT und Automatisierung • Prozessautomatisierung / MSR-Technik

PROFIBUS-Migrationsstrategie zum Toolaufruf

Leistungsfähige Bedientools unterstützen den Anwender bei der Optimierung seiner Produktionsprozesse durch die flexible Einstellung anwendungsabhängiger Geräteparameter in intelligenten Feldgeräten. Teilweise dienen diese als Asset Management Tools bei der Wartung von Produktionsanlagen zur Erhöhung der Verfügbarkeit. In verfahrenstechnischen Anlagen haben sich intelligente Feldgeräte (z.B. mit PROFIBUS PA) seit vielen Jahren durchgesetzt. Herstellerunabhängige, offene Bedientools sind in diesen Branchen eine Forderung der Anwender. Die PROFIBUS Nutzerorganisation e.V. (PNO) unterstützt dazu die beiden führenden Technologien FDT und EDDL.

In der Fertigungsindustrie dominieren heute noch einfache binäre Sensoren und Aktoren ohne besonderen Projektierungsbedarf. Eine Trendumkehr zeichnet sich jedoch auch in dieser Branche schon heute ab. In modernen Produktionsmaschinen kommen zunehmend intelligente drehzahlveränderbare Antriebe zum Einsatz. Ebenso lösen über geeignete Feldbusse integrierte Komponenten für die Maschinensicherheit (PROFIsafe) die ehemals getrennt ausgeführten Lösungen ab. Sowohl intelligente Antriebe als auch flexible Sicherheitskomponenten brauchen leistungsfähige Bedientools, um den vollen Kundennutzen zu entfalten. Im Gegensatz zur Verfahrenstechnik finden sich in der Fertigungsindustrie historisch bedingt fast ausschließlich herstellerspezifische Bedientools, die in SPS-Progammiersysteme integriert werden sollen – das zumindest fordern die Anwender heute.

Im Interesse der Kunden soll eine einheitliche, aber dennoch einfache Einbindung bestehender Tools ohne Abstriche an der Funktionalität erreicht werden. Da viele komfortable Bedientools bei Anwendern im Einsatz sind, bedarf es einer Migrationsstrategie. Diese muss den Aufruf bestehender Tools mit geringem Aufwand durch das SPS-Engineering zulassen und gleichzeitig den Weg zu offenen Technologien ebnen. In Ergänzung zu den bestehenden und weiter zu entwickelnden Technologien FDT und EDDL wird die PNO hiefür eine Schnittstelle zum Aufruf von Gerätebedientools mit dem Namen TCI (Tool Calling Interface) definieren.

TCI erlaubt gleichermaßen den Aufruf existierender herstellerspezifischer Tools wie auch offener Bediensoftware auf Basis von FDT und EDDL.

Zwei Versionen wird die Spezifikation enthalten:
  • den Aufruf des Bedientools selbst mit seiner gewohnten Bedienoberfläche und seiner bestehenden Schnittstelle zu den Feldgeräten (Grafik 1), und zusätzlich
  • ein offener bidirektionaler Kommunikationskanal vom Tool zum Feldgerät über das SPS-Programmiersystem (Grafik 2).
Dieser offene Kommunikationskanal wird auf Basis der FDT-Spezifikation definiert. Gleichzeitig ist sichergestellt, dass TCI keine Rückwirkungen auf bestehende Spezifikationen, wie z.B. die GSD, hat. Die PNO hat einen adhoc-Arbeitskreis mit der Ausarbeitung der TCI-Spezifikation beauftragt. Die Arbeit wird im März 2006 abgeschlossen.
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