06.04.2005 • Prozessautomatisierung / MSR-Technik

Ausnahmezustand erkennen und Anlage sicher herunterfahren

Yokogawa hat ein neues Sicherheitssystem vorgestellt, das speziell für die Integration in Automatisierungssysteme ausgelegt ist: Die neue sicherheitsgerichtete Steuerung ProSafe-RS integriert die Funktionalitäten von sicherheitsgerichteten Anwendungen (SIS Safety Instrumented Systems) und Prozessleitsystemen (PLS). Das ab Mai erhältliche System dient der konstanten Überwachung von Prozessanlagen etwa in der Chemieschen Industrie. Sobald ein relevanter Ausnahmezustand in der Anlage erkannt wird, fährt das Sicherheitssystem die Anlage sicher herunter.

ProSafe-RS lässt sich problemlos in die Prozessleitsysteme der Centum-Serie von Yokogawa integrieren, so dass es in Zukunft nicht mehr nötig ist, Leit- und Sicherheitssysteme getrennt aufzubauen. Das ermöglicht die einheitliche, zentrale Verwaltung sämtlicher Produktionsdaten und sorgt so gleichzeitig für mehr Sicherheit und Kosteneffizienz.

Yokogawa ist einer der größten Hersteller von Prozessleittechnik. Bereits 1997 weitete das Unternehmen mit den ersten sicherheitsgerichteten Steuerungen der ProSafe-Serie, die der IEC 61508 entsprechen, seine Aktivitäten auf den Bereich der Sicherheitssysteme aus. Da Leit- und Sicherheitssysteme im Betrieb unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen, wurden diese Systeme bisher getrennt voneinander konzipiert. Doch der Wunsch nach einer zentralen Zusammenführung sämtlicher produktionsrelevanter Daten legte die Integration beider Funktionalitäten nahe. Außerdem bestand Bedarf, die Zuverlässigkeit der Sicherheitssysteme zu erhöhen und sie
für den flexiblen Einsatz in unterschiedlichsten Betriebsgrößen tauglich zu machen. Diese Marktanforderungen deckt ProSafe-RS vollständig ab.

Das System ist ein zentraler Baustein von Yokogawa's VigilantPlant-Lösungen". Diese umfassen verschiedene Produkte und Services zu einer Prozess- bzw. Produktionsumgebung, in der die zuständigen Mitarbeiter gut über den Anlagenzustand informiert sind und schnell handeln können. Ziel ist es, sich entwickelnde Ausnahmezustände zu erkennen, lange bevor sie zum Problem werden können, sowie die Rolle der Anlagenfahrer neu zu definieren: Nicht mehr bloße Reaktionen auf Störfälle stehen im Vordergrund, sondern intelligente Entscheidungen über den Produktionsprozess.

Mit seinem Angebot von integrierten Lösungen, die sowohl das dezentrale Prozessleitsystem Centum und das ProSafe-RS umfassen, will Yokogawa seine Vision verwirklichen, wie ein Produktionsbetrieb optimal automatisiert werden kann. Laut Executive Vice President Teruyoshi Minaki hat sich Yokogawa das Ziel gesetzt, bis 2010 die Nummer 1 im globalen Markt der prozessorientierten Automatisierungssysteme zu werden.

Leistungsmerkmale ProSafe RS

1. Integration mit dem Prozessleitsystem: Prozessleit- und Sicherheitssystem teilen sich dasselbe Steuerungsnetzwerk, dieselben Anwenderschnittstellen und Prozessdaten: Betrieben wird das ProSafe-RS mit den Vorrichtungen des Leitsystems. Da das Bedienungspersonal die Sicherheitsüberwachung in der gleichen, bekannten Arbeitsumgebung des Leitsystems durchführen kann, erhöht sich die allgemeine Anlagensicherheit signifikant. Weiteres Beispiel für die Vorteile der Integration: Vom Prozessleitsystem und vom Sicherheitssystem ausgelöste Alarme können für eine noch schnellere Reaktion nebeneinander auf dem gleichen Bildschirm dargestellt werden.

2. Überdurchschnittliche Sicherheit mit nur einer Konfiguration: Auch wenn die I/O-Karten nicht redundant innerhalb einer einzigen Konfiguration ausgeführt werden, ist das Safety Integrity Level SIL 3 gewährleistet (SIL: Der quantifizierte Sicherheitsstandard beschreibt den Grad der Risikoreduzierung. Der Risikofaktor von Anlagen mit SIL 3 bewegt sich zwischen 1/1.000 und 1/10.000. Bei Anlagen mit SIL 1 liegt der Faktor zwischen 1/10 und 1/100.). Denn das ProSafe-RS verwendet dieselbe hochsichere Technologie, die für die Centum-Prozessleitsysteme entwickelt wurde. Um die Systemverfügbarkeit und Fehlertoleranz noch weiter zu steigern, können die CPUs und Sicherheitskreise zweifach redundant konfiguriert werden.
Die Option ist jetzt noch leichter einrichtbar, da die Karten nur halb so groß sind wie in früheren ProSafe-Versionen.
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