21.02.2005 • Medizintechnik

Herzschrittmacher-Technologie

Die digitale Welt bietet unendlich viele Möglichkeiten – sowohl im Alltag als auch in der klinischen Technologie. Seit 2003 sind mit Einführung der Vitatron C-Serie auch die ersten Herzschrittmacher vollständig digital.

Das bedeutet: Ärzte erhalten wesentlich mehr Informationen über die Herzen ihrer Schrittmacher-Patienten in wesentlich kürzerer Zeit. Alle Daten sind schneller zugänglich, keine Information geht mehr verloren. Untersuchungen und Follow-ups können zeitsparender gestaltet werden.
Zum Thema Entwicklung und Chancen durch digitale Herzschrittmacher trafen sich im Januar 2005 etwa 70 internationale Schrittmacher-Spezialisten im niederländischen Arnhem. Einer der Anlässe war die Vorführung des ersten virtuellen Katheterlabors, in dem Operateure, wie in einem Flugsimulator für Piloten, das Implantieren eines Schrittmachers unter realistischen Bedingungen trainieren können. „Schulung und Training trägt wesentlich zur schnelleren Erlangung von Sicherheit und Routine der Operateure bei. Dadurch erreichen unsere Kunden kürzere Operationszeiten und mehr Sicherheit für ihre Patienten." beschrieb Dr. Corstiaan Sonneveld, Education Manager von Vitatron, die Vorteile der virtuellen Simulationstechnik.

Digitale Algorithmen machen Schrittmacher „intelligenter"

Aber auch auf andere Weise wird in Arnhem daran gearbeitet, die Sicherheit der Patienten und die ärztliche Entscheidungssicherheit zu erhöhen. So gibt es eine intensive Zusammenarbeit mit führenden Experten für künstliche Intelligenz der technischen Universität in Prag. Prof. Vladimir Marik berichtete den Zuhörern aus der Praxis über die Entwicklung spezieller Algorithmen, die die Schrittmacher immer weiter dazu befähigen, relevante Auffälligkeiten der intrakardialen Elektrogramme als pathologisch zu erkennen. Werden diese als auffällig erkannt, gespeichert und dem Arzt auf Abruf präsentiert, wird dadurch die Diagnose auftretender Symptome wesentlich schneller und leichter möglich.

Schnelle Diagnosen
auf sicherer Datenbasis

Eine solche spezifische Unterscheidung durch den Schrittmacher – in möglicherweise pathologisch oder physiologisch – ist nur mit digitaler Technik, einem sog. Digital Signal-Processing (DSP) möglich [1]. Analoge Technik wäre mit diesen genauen, umfangreichen Messungen und internen Abgleichungen überfordert, erläuterte Priv.-Doz. Dr. Thorsten Lewalder, Kardiologe der Universität Bonn. Mit der DSP-Technik ist es bereits heute möglich, dass digitale Schrittmacher mit der Funktion „Therapieberater" den Arzt auf bestimmte Daten hinweisen und mögliche therapeutische Alternativen vorschlägt. Die Entscheidung bleibt natürlich beim behandelnden Arzt, wird aber durch die gezielte Dokumentation des Schrittmachers erleichtert und abgesichert. Aber auch der direkte Eingriff des Schrittmachers in das Erregungsmuster kann unter Verwendung von DSP wesentlich individueller und verträglicher ablaufen. Das digitale System kann individuelle Schlagmuster genauer erkennen, speichern und exakter differenzieren. Die Schrittmachertherapie wird somit für die Patienten verträglicher und noch sicherer. In vielen Fällen verkürzen sich deshalb auch die Follow-up-Zeiten und die Lebensdauer der Energiequellen wird verlängert, was sich in einer verbesserten Kosteneffizienz widerspiegelt.

Digitale Schrittmacher
im digitalen Umfeld

Gegenwärtig ist bereits ein großer Teil der Diagnose-, Therapie- und Dokumentationstechnik in den Kliniken digitalisiert. Auch die Telemetrie erlangt in der modernen Medizin einen immer höheren Stellenwert. In diesem Kontext ist auch die Digitalisierung der Schrittmachertechnik ein logischer und notwendiger Schritt auf dem Weg
zu einem umfassenden digitalen Datenmanagement in der Klinik. Gerade auch bei der Entwicklung neuer Software legt das Unternehmen Vitatron (www.vitatron.com) großen Wert auf die Zusammenarbeit mit seinen Kunden, den operierenden und diagnostizierenden kardiologischen Spezialisten.
Dr. Ype Tuininga, Kardiologe am Deventer Hospital, NL, berichtete von der engen interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Technikern, Ärzten und Programmierungsspezialisten bei der Entwicklung der neuesten Schrittmachertechnologien. Auf diese Weise werde sichergestellt, dass sich jede technische Neuentwicklung am tatsächlichen medizinischen Bedarf orientiert.
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