Abgaswärmetauscher für Kesselanlagen

Ein wichtiger Kennwert zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit einer Kesselanlage ist der Abgasverlust. Mit diesem prozentualen Wert wird die in den Abgasen enthaltene Energiemenge ausgewiesen, die durch den Kamin ungenutzt verpufft. Aufgrund physikalischer Gesetzmäßigkeiten sind die Abgastemperaturen von Hochdruck-Dampfkesseln oder Hochdruck-Heißwasserkesseln relativ hoch. Die Wassertemperatur eines Hochdruckkessels mit einem mittleren Betriebsdruck von 10 bar beträgt z.B. ca. 180°C. Die durch den Kessel geführten Rauchgase können somit natürlich nie, und sei der Kessel auch noch so modern, tiefer abgekühlt werden. Ein immenser Energieverlust, der durch die Anbringung von Nachschaltheizflächen, sogenannte Abgaswärmetauscher, vermieden werden kann.

Der Gesetzgeber in Deutschland hat bereits 1998 die Notwendigkeit zum Handeln erkannt. Das deutsche Immissionsschutzgesetz (BImSchV) gibt seitdem klare Grenzwerte vor. Der Abgasverlust von Öl- und Gasfeuerungsanlagen größerer Leistungen (über 50 kW) darf nur noch maximal 9 % betragen. Für die zum Zeitpunkt der Festlegung bereits bestehenden Anlagen wurden Übergangsfristen definiert, in denen eine Anpassung auf die neu festgelegten Werte zu Erfolgen hat.

Die letzte Übergangsfrist endet am 1.11.2004, d.h. bis zu diesem Zeitpunkt müssen nun auch alle Altanlagen die oben genannten Werte erreichen.
Jeder Kesselbetreiber sollte also darauf bedacht sein, seine Kesselanlage möglichst rasch mit einem Abgaswärmetauscher auszustatten. Flammrohr-Rauchrohrkessel aller Größen lassen sich in der Regel leicht
mit Abgaswärmetauschern nachrüsten. Der Wirkungsgrad einer Kesselanlage kann um bis zu 7 % im trockenen Betrieb und bis zu 15 % im Kondensationsbetrieb erhöht werden.

Vorteile:

• Amortisation der Investitionskosten bereits nach 1-2 Jahren
• Kostenersparnis durch weniger Brennstoffbedarf
• Verminderung der Umweltbelastung durch weniger Abgasausstoß
• Erhöhung der Lebensdauer der Kesselanlage durch schonendere Betriebsweise