15.06.2004 • Medizintechnik

Vermeidung von Medikationsfehlern

Medikationsfehler sind ein alt bekanntes und viel diskutiertes Problem. Studien der letzten Zeit bestätigen, dass sie nach wie vor häufig sind und enorme Kosten verursachen [1]. Gerade vermeidbare unerwünschte Arzneimittelwirkungen treten weit öfter auf als angenommen.

In der Vergangenheit wurden verschiedene Schritte unternommen, unerwünschte Arzneimittelwirkungen einzuschränken. So kann die Fehlerquote durch Umstellung der Arbeitsorganisation, Computer gestützte Eingabe der Verordnung, Barcodesysteme, usw. deutlich gesenkt werden. Alle diese Maßnahmen adressieren jedoch nicht das Problem des menschlichen Irrtums bei der intravenösen Gabe von Medikamenten. Eine kürzlich erschienene Studie beweist, dass die Fehlerrate bei der Gabe der Medikamente relativ hoch ist und Fehler selten entdeckt werden, bevor sie Schaden zufügen können [2]. Die intravenöse Gabe von Arzneien birgt das größte Risiko in sich, dem Patienten schweren Schaden zuzufügen [3]. Es ist wesentlich leichter, eine 100-fach höhere Dosis direkt in den Blutkreislauf zu infundieren, als eine 100-fach höhere Dosis von Pillen einzunehmen. Bisher wurde aber seitens der Industrie wenig unternommen, die Möglichkeiten der Fehlmedikation zu reduzieren.
Alaris Medical Systems hat sich mit der Problemlösung intensiv auseinandergesetzt. Wir verfolgen das Konzept, mehr Sicherheit in unsere Systeme zu integrieren, die sich weitgehend fehlerrobust zeigen. Für den europäischen Markt wurde die Asena Spritzenpumpe mit Guardrails Sicherheitssoftware entwickelt. Die integrierte Sicherheitssoftware hilft am Ort der Pflege, Fehler durch vom Krankenhaus vorgegebene Dosislimits zu vermeiden, ohne dass das Personal seine tägliche Arbeitspraxis ändern muss.
Die Bedienung dieser Spritzenpumpe ist anwenderfreundlich und einfach. Nach dem Einschalten wird der Anwender aufgefordert, ein Profil (Station, Pflegebereich) auszuwählen. Vom Krankenhaus können bis zu 10 individuelle Profile in der Pumpe hinterlegt werden, die für die Station spezifische allgemeine Einstellungen wie maximale Förderrate, maximale Bolusrate, Programmoptionen, etc. sowie eine Medikamentenbibliothek, ebenfalls zugeschnitten auf die Erfordernisse der Station, beinhalten.
In der Medikamentenbibliothek findet der Anwender die vom Krankenhaus für die Station ausgewählten Medikamente mit Vorgaben für die Dosisrate und Softlimits (die überschrieben werden können) sowie Hartlimits (die nicht überschrieben werden können), Standardkonzentration, Verschlussalarmgrenze, Vorgaben für einen Bolus und Dosislimits. Bei dem Versuch, die Infusion abweichend von den für die Station festgelegten Standards zu programmieren, wird der Anwender alarmiert und erhält so die Gelegenheit, seine Eingaben auf Plausibilität zu überprüfen und ggf. ein Softlimit bewusst zu überschreiben.
Ein Bestandteil der Sicherheitssoftware ist der Guardrails CQI (Continuous Quality Improvement) Ereignisreporter. Hierdurch wird eine kontinuierliche Verbesserung der Standards und der Qualität der Pflege erreicht. Im Ereignisspeicher der Spritzenpumpen werden alle Aktionen wie Programmierschritte, Alarme, usw. gespeichert und sind somit einer Auswertung zugänglich. Der CQI Ereignisreporter verarbeitet die aus den Pumpen ausgelesenen Daten zu Berichten unter spezifischen Fragestellungen. Die Interpretation der Berichte lässt z.B. eine Beurteilung der Praktikabilität des verwendeten Datensets zu und kann zu einer Veränderung des Datensets führen oder Schulungsbedarf für das Personal signalisieren. Auch ist es möglich, sich einen Überblick über Medikamentverbrauch zu verschaffen.
Die Vermeidung von Medikationsfehlern muss zum Wohle von Patienten und Personal für das Management in der Klinik ein Anliegen hoher Priorität sein. Die Medien greifen dieses Thema zunehmend auf und rücken es in ein öffentliches Interesse.
Alaris Medical Systems leistet mit der Asena Guardrails Spritzenpumpe einen wichtigen Beitrag zu diesem Prozess und weist in die Richtung einer schnellen, praktikablen Umsetzung der Forderung nach Fehlerreduktionssystemen.

Literatur:
[1] Bates D.W., Spell N., Cullen D.J. et al.: The costs of adverse drug events in hospitalized patients. JAMA 277, 307–311 (1997)
[2] Leappe L.L., Bates D.W., Cullen D.J. et al.: Systems analysis of adverse drug events. JAMA 274, 35–43 (1995)
[3] Kaushal R., Bates D.W., Landrigan C. et al.: Medication errors and adverse drug events in pediatric inpatients. JAMA 285, 2114–2120 (2001)
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