17.10.2003 • Medizintechnik

Biologischer Gelenkknorpelersatz

Die neusten Entwicklungsergebnisse aus der biotechnologischen Forschung geben berechtigten Anlass zur Hoffnung, dass das lang ersehnte Ziel der Regenerationsmedizin zeitnah realisiert werden kann: Heilen statt Ersetzen. Zumeist auf Basis patienteneigener Zellen hat in diesem Zusammenhang das "Tissue Engineering" in den vergangenen Jahren wertvolle Fortschritte erzielen können.

Die Ars Arthro AG ist ein führendes Unternehmen auf dem Gebiet der Gewebezüchtung. Das Unternehmen - 1999 gegründet - entwickelt, produziert und vertreibt heute mit 25 hochqualifizierten Mitarbeitern an den Standorten Esslingen am Neckar und Krems an der Donau biotechnologische Implantate für Anwendungen in der Orthopädie und Unfallchirurgie. Die Muttergesellschaft in Deutschland übernimmt die Aufgaben in Forschung und Entwicklung sowie den Vertrieb und die Distribution der Produkte. In Krems besitzt das Unternehmen eine eigene pharmazeutische Produktionsstätte, in welcher, unter Wahrung der strengsten europäischen Qualitätsnormen, Gewebe für den humanen Einsatz gezüchtet und aufbereitet werden.
Die Ars Arthro verfügt über eine patentierte Plattformtechnologie zur Herstellung dreidimensionaler Matrizes, die dem Aufbau biologischer Organgerüste dienen. Die Beschaffenheit der Matrix vereinfacht das Verfahren zur Kultivierung patienteneigener Zellen genauso wie das intraoperative Handling durch den Chirurgen.
Eine erste Anwendung der Zellmatrix stellt der humane Gelenkknorpelersatz CaReS (Cartilage Regeneration System) dar. Der eigentliche Flaschenhals für den medizinischen Einsatz wurde mit CaReS überwunden, indem es gelang, autologe Zellen in eine belastbare dreidimensionale Struktur einzubetten. CaReS stellt ein definiertes Zell-Matrix-Konstrukt dar, welches in erheblich verkürzter Produktionszeit (ca. 14 Tage nach Eingang des Knorpelbiopsates) zu den gewünschten Ergebnissen führt. Insbesondere verfügt CaReS über hohe Zellvitalität und -funktionalität (Kollagen II-Exprimierung). Es ermöglicht darüber hinaus ein einfaches und schnelles OP-Verfahren und vermeidet Schädigungen der umgebenden Knorpelstrukturen. Ein eigens entwickeltes Spezialinstrument zur Knorpelbiopsat-Entnahme (Carti-Cutter) und ein Instrumentenset
zur Applikation des Transplantates stehen zur Verfügung.
CaReS wird seit November 2002 im Rahmen einer initialen Anwendungsbeobachtung an der Orthopädischen Klinik der Universität RWTH Aachen und seit Beginn 2003 im Rahmen einer Multicenter-Studie an mehreren Universitätskliniken in Deutschland, Österreich und der Schweiz klinisch angewendet. Bis August 2003 konnten bereits 80 Patienten erfolgreich versorgt werden.
Neben der Gewebezüchtung hat die Ars Arthro mit Aufbau der eigenen Produktionsstätte in Krems eine weitere komplementäre Technologie etabliert. Es handelt sich hierbei um die GMP-konforme Aufbereitung von humanem Knochengewebe. Ars Arthro fungiert als Lohnhersteller und kooperiert mit entsprechend behördlich zertifizierten Gewebebanken. Das so etablierte Verteilungs- und Aufbereitungssystem entspricht den strengen europäischen Richtlinien und garantiert im Sinne einer optimalen Versorgung des Patienten höchste Qualität, Produktsicherheit und Transparenz der Prozesse.
Die Plattformtechnologie der Ars Arthro birgt Potentiale für eine Vielzahl künftiger Anwendungen, die sich bereits in konkreten Realisierungsphasen befinden. In Kooperation mit namhaften Experten aus der klinischen Praxis betreibt die Ars Arthro Entwicklungsarbeiten für weitere Einsatzmöglichkeiten im gesamten Bereich des anatomischen Bewegungs- und Stützapparates. Beispielhaft für die Palette der Möglichkeiten seien als Ausblick genannt: Großflächige Versorgung von Gelenkflächen bis hin zum kompletten Gelenk-Resurfacing, Knochen-Knorpel-Komposits, Meniskus-Repair bis hin zum vollständigen Ersatz und Bandscheiben-Repair.
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Arthro Kinetics AG

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