24.07.2003 • Security, Einbruchschutz, Perimeterschutz

Bei Porsche alarmiert die Klimaanlage automatisch den Servicetechniker

Wenn es in der Werkshalle oder den Büros plötzlich unerträglich kalt wird oder die Luft zum Schneiden ist, liegt die Ursache meist bei einem Defekt in der Heizungs- oder Klimaanlage. Bis der bemerkt und behoben wird, dauert es meist recht lange. Beim Stuttgarter Autokonzern Porsche sorgt ein intelligenter Server für beschleunigte Störungsbehebung.

Umständliche Abläufe bei der Beseitigung von Störfällen bestimmen häufig noch den Betriebsalltag in Unternehmen. Meldet jemand von einem beliebigen Ort auf dem Firmengelände aus eine Störung an die Gebäudeleitzentrale, muss diese den "Piepser" des zuständigen Technikers anfunken. Schon an dieser Stelle beginnen die Probleme: Ist der Empfang schlecht, etwa wenn sich der Techniker gerade in einem Keller aufhält, dann erreicht ihn das Signal nicht. Abhilfe ist bei dieser Lösung nicht in Sicht, denn die in ganz Deutschland äußerst knappen Frequenzbereiche für die Funkbenachrichtigungssysteme verhindern eine Optimierung dieser "Einbahnstraßen-Kommunikation".
Außerdem kann der angefunkte Techniker der Meldung weder den Ort noch die Art der Störung oder die Dringlichkeit entnehmen. Auch bei Porsche zeigten die Piepser nur an, welcher Gewerkbereich eine Störung hatte. Den Wartungsspezialisten blieb bei einer Meldung also nur übrig, sich das nächstgelegene Telefon zu suchen und von dort aus bei der Leittechnik-Zentrale nachzufragen. Mit diesem zeitintensiven Verfahren war man darum überhaupt nicht zufrieden. "Wir wollen schließlich nicht, dass bei dem Mitarbeiter nur etwas piepst, und er womöglich lange Wege zum Telefon zurücklegen muss, sondern dass man den richtigen Servicespezialisten schnell und persönlich erreicht", so der für die Gebäudeleittechnik verantwortliche Andreas Liebelt. Wer zu seinem Piepser auch noch ein schnurloses Telefon zugeteilt bekam, brauchte zwar nicht mehr nach einem Festnetz-Apparat zu forschen, wenn der Alarm eintraf. Dafür musste der Wartungstechniker aber immer zwei Kommunikationsgeräte bei seinen Einsätzen mitschleppen.

Ein neuer Server sorgt für Komfort
und Tempo

Seit der Sportwagenhersteller von seinem veralteten Personensuchsystem auf eine Kombination aus Schnurlostelefonen und einem Digitalen Alarm- und Kommunikationsserver (DAKS) umgestiegen ist, funktionieren Wartung und Störungsbehebung an den rund 400 Anlagen rund um Heizung, Lüftung und Klima auf dem Werksgelände wesentlich besser als früher. Denn die Sensoren in der Gebäudeleittechnik können nun bei Problemen ihre Fehlermeldungen automatisch und direkt an die zuständigen Wartungstechniker schicken, egal wo diese sich gerade aufhalten.
Auf dem Betriebsgelände selbst erfolgt die Alarmierung über Schnurlos-Telefone, die nach dem DECT-Standard (Digital Enhanced Cordless Telecommunications) arbeiten. Der Digitale Alarm- und Kommunikationsserver "DAKS" wurde dazu mit einem DECT-Telefonsystem von Siemens zu einer Komplettlösung integriert. Der von dem Taunussteiner Unternehmen tetronik entwickelte DAKS fungiert dabei als Bindeglied zwischen dem Telekommunikationsnetz, das aus mehreren TK-Systemen besteht, und den Einrichtungen der Gebäudeleittechnik in den Fabrikhallen und Verwaltungsgebäuden.
Im Bedarfsfall übergeben die entsprechenden Komponenten der Gebäudeleittechnik dem DAKS über die Telefonanlage einen sog. Ereignisschlüssel ("Event"). Mit Hilfe dieser Informationen löst der DAKS dann die Alarme aus. Über vorher definierte und in Datenbanken gespeicherte Alarmierungs- und Eskalationsstrategien sorgt er im detailliert geregelten Zusammenspiel mit dem Telefonsystem dafür, dass die Mitarbeiter automatisch nach bestimmten Regeln angerufen und über Sprachansagen sowie Textanzeigen am Display informiert werden.
Die individuell einprogrammierten Zuständigkeiten und Alarmierungsstrategien sorgen dafür, dass der Server bei einem Problem alle Mitarbeiter anruft, die dem entsprechenden Zuständigkeitsbereich, der sogenannten Linie, zugeordnet sind. Jeder angerufene Techniker weiß, dass die Mitteilung direkt von der defekten Anlage kommt und nur aus seiner Linie stammen kann.
Diese Integration von Haus- und Kommunikationstechnik hat sich in mehrfacher Hinsicht bewährt: Während in der Vergangenheit die Mitarbeiter in der Leitzentrale die gemeldeten Störungsmeldungen einzeln beurteilen und die Instandsetzer ebenfalls einzeln "von Hand" alarmieren mussten, funktioniert jetzt alles fast wie von selbst. "Heute ist diese ganze Verknüpfung eine reine Software-Angelegenheit", resümiert Andreas Liebelt. Und sein Kollege Ulrich Protzek, bei Porsche für die Kommunikationstechnik zuständig, denkt auch an den finanziellen Aspekt: "Wenn man das Schnurlos-Kommunikationssystem zusammen mit dem DAKS einsetzt, braucht man keine Personensuchanlage mehr."
Die ca. 400 Anlagen der Gebäudetechnik bei Porsche kommunizieren selbstständig mit dem DAKS, so dass neben den Störungsmeldungen auch die Erinnerung an fällige Instandhaltungen sofort erfolgen kann. Weil das System die Details einer Störung oder Wartungsaufgabe gleich automatisch mitliefert, braucht der herbeigerufene Techniker nicht mehr die gesamte Heizungs-, Lüftungs- oder Klimaanlage danach abzusuchen. Er kann sofort nach der Meldung mit dem richtigen Werkzeug und Ersatzteil oder Prüfgerät anrücken und mit der Reparatur beginnen.

Absolute Sicherheit auch
nach Feierabend

Für den Chef der Gebäudeleittechnik ist entscheidend, dass er seine Mitarbeiter auch nach Betriebsschluss stets in telefonischer Reichweite hat - egal ob per Mobilfunk-Handy oder über den heimischen Festnetz-Apparat. Auch wenn sie gerade Sport treiben, gemütlich vor dem Fernsehapparat sitzen oder mit ihrer Familie zu Abend essen. Früher wurde eine Störmeldung am Drucker im Pförtnerhaus ausgedruckt und dann musste der Pförtner an Hand einer Liste reihum bei den Mitarbeitern zuhause anrufen. Jetzt erfahren die Techniker ortsunabhängig telefonisch direkt vom DAKS, wo das Problem liegt, und können je nach vereinbarter Strategie entscheiden, ob die Störung so schwerwiegend ist, dass sie in die Firma fahren müssen.
Mit den hier beschriebenen Anwendungen ist der Leistungsumfang dieser Integrationslösung noch längst nicht ausgeschöpft. Es wird bei Porsche z. B. darüber nachgedacht in Zukunft auch Produktionsanlagen in die Überwachung mit einzubeziehen und die Alarmierung insgesamt so zu organisieren, dass Meldungen per Short Message Service auf das Handy-Display kommen und nicht mehr als Anruf.Individuell programmierbare Anrufeigenschaften
Der Digitale Alarm- und Kommunikationsserver verfügt über zahlreiche Leistungsmerkmale, die ganz individuell programmierbar sind:
  • Der DAKS klopft an, wenn der angerufene Techniker
  • gerade ein anderes Telefongespräch führt.
  • Er kann die festgelegten Teilnehmer parallel oder hintereinander anwählen.
  • Er kann mit oder ohne fest vorgegebene Anzahl zu
  • erreichender Teilnehmer arbeiten.
  • Er startet einen Folgerundruf, wenn er zu wenige der
  • ursprünglich festgelegten Teilnehmer erreicht hat.
  • Er kann eine Nachricht mit Mail zurück an den Absender schicken (explizites Benachrichtigungsergebnis).
  • Auch eine Notrufsignalisierung ist möglich.
  • Nottrennen und Aufschalten sind möglich, falls der
  • Anschluss bei dem angewählten Teilnehmer besetzt ist.
  • Er kann die benachrichtigten Teilnehmer auffordern, den Empfang per Tastendruck oder PIN zu quittieren.
  • Der angerufene Mitarbeiter kann mit den Nachrichten
  • aus dem DAKS-internen SMS-Abrufspeicher unterschiedlich verfahren. So lassen sich
  • die letzten acht Nachrichten mit Datum, Uhrzeit und
  • Status ansehen.
  • wahlweise alle, nur verpasste oder nur bestätigte E-Mails betrachten.
  • Nachrichten selektiv löschen.
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