02.07.2003 • Medizintechnik

Gesundheitsrisiko OP-Tisch

Normale Operationstische bergen ein nicht unerhebliches Risiko. Die harte und kalte Lagerung kann dazu führen, dass sich Druckgeschwüre bilden, und unterkühlte Patienten können durch postoperatives Kältezittern geschädigt werden. Der Dekubitus verzögert die Heilung und muss mit großem finanziellem und pflegerischen Aufwand versorgt werden. Das postoperative Kältezittern verlangt nach einer stärkeren Pumpleistung des Herzens, die von einigen Schwerkranken nicht ohne weiteres gemeistert werden kann. Wie häufig beide Gesundheitsstörungen auftreten, lässt sich nicht genau beziffern, da solche Zahlen in Deutschland nicht erhoben werden. Für das postoperative Kältezittern werden Werte von 5-65% angegeben. Für die Entstehung eines Druckgeschwürs im Operationssaal werden keine Schätzwerte genannt. Die Dunkelziffer ist vermutlich sehr hoch.

Beide Probleme, das Wundliegen und das Auskühlen, können mit einer speziellen Auflage für den Operationstisch vermieden werden. Das hat jetzt eine Untersuchung an der Orthopädischen Universitätsklinik in Frankfurt am Main gezeigt, deren Ergebnisse unlängst veröffentlicht wurden. Geleitet wurde die Untersuchung von der Pflegedirektorin Irmgard Funke und dem leitenden Anästhesie-Pfleger Franz Armbruster. Getestet wurde das ThermOPlus-OP-Tisch-Auflagesystem der Firma AirMed, Eschborn. Das System hat drei Vorteile. Es kann - je nach Gewicht des Patienten - unterschiedlich stark mit Luft gefüllt werden, so dass sich der Auflagedruck verringert. An den Schultern, den Fersen und dem Gesäß sind das zwei Drittel weniger Druck. Das System kann auch aktiv erwärmt werden, womit einer Unterkühlung vorgebeugt wird. Und: Es kann mit einigen Handgriffen den wechselnden Bedingungen während einer Operation angepasst werden.
In Frankfurt wurden 36 Patienten auf der ThermOPlus-OP-Tisch-Auflage operiert und 10 auf einer herkömmlichen Auflage. Die auf der ThermOPlus-Auflage operierten Patienten büßten während des Eingriffs nur 0,9 °C ihrer Körpertemperatur ein, während der Wert bei den auf der herkömmlichen Unterlage operierten Patienten bei rund 1,7 °C lag. Die stärker ausgekühlten Patienten mussten wegen dieses Wärmeverlustes länger nachbeatmet werden. Bei den auf der ThermOPlus-Auflage gebetteten Patienten konnten nach der Operation keinerlei Hautveränderungen beobachtet werden. Die herkömmlich gelagerten Patienten hatten dagegen Druckstellen. Die Orthopädische Universitätsklinik konnte, wie Funke betonte, seit der Einführung der OP-Auflagen einen Rückgang beim Dekubitus feststellen, und das bei einer steigenden Anzahl von Operationen. Das geschätzte Einsparpotential für ein AirMed ThermOPlus-System pro Jahr: rund 100.000 ?. Ein nicht unerheblicher Wert, angesichts des steigenden Kostendrucks, der auf den Krankenhäusern lastet.
Die AirMed Prophylaxe + Therapie Systeme GmbH in Eschborn hat sich seit nunmehr 10 Jahren der Entwicklung von neuartigen Dekubitussystemen verschrieben. Die Systeme sind leise, arbeiten vibrationsfrei, haben einen Seitenwulst für die Sicherheit der Patienten, können beheizt und mit bis zu
195 kg belastet werden: Die aus einer speziellen Microfaser gefertigten Auflagen sind eindrehbar und waschbar. Die Systeme werden an Standorten in Augsburg und Darmstadt gefertigt. Derzeit vertreibt AirMed acht verschiedene Dekubitussysteme für die Krankenpflege und die ThermOPlus-OP-Tisch-Auflage.
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