05.02.2008 • Laboreinrichtung / Dienstleistungen • Safety, Maschinen- und Anlagensicherheit, Arbeitsschutz

Die sichere Lagerung von Druckgasflaschen

Die Harmonisierung der europäischen Normen betrifft jetzt auch die Lagerung von Druckgasflaschen in feuerwiderstands-fähigen Sicherheitsschränken. Die neue Euronorm EN 14470 Teil 2 ersetzt die DIN 12925 Teil 2. Was bedeutet das für die Praxis? "Die neue Norm bedeutet für den Betreiber eine wesentlich erhöhte Sicherheit.

Die Feuerwiderstandsfähigkeit von Druckgasflaschenschränken wird in vier verschiedene Klassen eingeteilt: G15, G30, G60 und G90. G steht dabei für Gasflaschen und die Zahlen für die Feuerwiderstandsfähigkeit in Minuten. Weil die DIN Norm nur 20 Minuten als Grenzwert kannte sind nun neue Nachweise notwendig. Bei der Anschaffung eines neuen Sicherheitsschrankes ist genau darauf zu achten, ob eine lückenlose Zulassungsdokumentation einer anerkannten Materialprüfungsanstalt vorliegt", erläutert Günther Ross, deutscher Geschäftsführer von asecos.

Die neue Norm hat zu Recht eine völlig neue Generation von Druckgasflaschen-Schränken hervorgebracht, die dem Gefahrenpotenzial optimal entsprechen. Denn Gasflaschen stellen für Mensch und Umwelt bekanntlich eine extreme Gefahr dar. Schon bei Temperaturen über 70°C können die Dichtungen im Kopfteil von Gasflaschen undicht werden. Giftige Gase treten dann aus, gelangen in die Raumluft und gefährden die Gesundheit, von der Brandgefahr einmal ganz abgesehen. Durch Temperaturerhöhung steigt auch der Druck in der Gasflasche, dem die Armaturen möglicherweise nicht mehr standhalten können. Durch Freisetzen der gespeicherten Druckenergie gerät die Gasflasche in raketenartige, unkontrollierbare Bewegungen mit unkalkulierbaren Risiken. Und nicht zuletzt führen Gasexplosionen in aller Regel zu extremen Zerstörungen. All dies wird durch spezielle Sicherheitsschränke verhindert. Besonders wichtig ist deren Feuerwiderstandsfähigkeit im Brandfall, je nach Klasse für 15, 30, 60 oder 90 Minuten. Der Brandprüfung durch eine anerkannte Materialprüfungsanstalt kommt daher eine zentrale Bedeutung zu, da unterschiedliche Bedingungen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können.

Ein Brandkammertest simuliert einen Vollbrand mit ca. 1000 °C und muss nach neu festgelegten Kriterien durchgeführt werden. "Es hat sich beispielsweise gezeigt, dass ein Schrank, der mit der Rückwand dicht an der Ofenwand stehend ein gutes Prüfergebnis erzielt hat bei freistehender Prüfung erheblich schlechter abschneidet. Durch die neue Prüfanordnung wird somit eine durchaus übliche Aufstellart als der kritischste Fall erkannt und geprüft. Generell ist zu konstatieren, dass die neue Prüfnorm sehr stark auf die Praxisanforderungen Bezug nimmt und die daraus entstehenden Risiken mit in die Prüfung einbezieht", erläutert Thomas Hübler, Geschäftsführer der MPA in Dresden, einer führenden Materialprüfungsanstalt, die besonders auf Brandtests spezialisiert ist. Die wichtigsten neuen Prüfvorgaben zusammengefasst:

Jeder Schranktyp und jede Schrankgröße muss einem Brandkammertest in einer anerkannten Materialprüfungsanstalt unterzogen werden. Maximale Toleranzwerte geben an, bis zu welchen Größenunterschieden auf eine erneute Brandprüfung zu Gunsten einer gutachterlichen Beurteilung verzichtet werden kann (Verringerung von Höhe und Breite um max. 100 mm, Verringerung der Tiefe um max. 150 mm). Der Schrank wird bei der Brandprüfung 100 mm von der Rückwand des Prüfofens abgerückt geprüft. So wird sichergestellt, dass das Prüfergebnis auch für eine freistehende Aufstellung eines Schrankes relevant ist. Der Schrank wird mit einer im Schrank befindlichen 50 Liter Druckgasflasche geprüft. Dabei wird zusätzlich ein an die Flasche angeschlossenes Edelstahlrohr von 10 mm Außendurchmesser und ein Elektrokabel (3x 1,5 mm²) durch die Schrankdecke hindurchgeführt.

Über die gesamte Prüfdauer darf die Temperatur am Flaschenventilhalter um nicht mehr als 50 K ansteigen. Die Versuchsanordnung wird vom Aufstellen des Schrankes in der Brandkammer, bis hin zum Anbringen der Messsensoren genauestens festgelegt und geregelt. Es gibt nur wenige Hersteller von Sicherheitsschränken wie asecos, die sich schnell und konsequent auf die neue Norm umgestellt haben. Die neue Schrankgeneration G90 ist nach den erhöhten Prüfanforderungen der EN 14470-2 bau-mustergeprüft. 4 Modellgrößen stehen dem Kunden zur Auswahl. Alle Schränke sind 2050 mm hoch und in den Breiten 1400 mm, 1200 mm, 900 mm und 600 mm erhältlich.

Weitere Informationen über die neue Norm und deren Auswirkung auf die Sicherheitspraxis in Unternehmen findet man auf:
www.asecos.com oder www.mpa-dresden.de

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