19.01.2009 • Automatisierung • Messtechnik

17. Fachmesse für Prüftechnik bei Zwick in Ulm

Von innovativen Komponenten bis zur vollautomatisierten Lösung, die testXpo -17. Fachmesse für Prüftechnik - deckte alle relevanten Aspekte der Prüftechnik ab. Mehr als 2000 Interessenten aus aller Welt informierten sich im Oktober in Ulm über aktuelle Trends und Entwicklungen. Bemerkenswerte Systemlösungen für alle Industriezweige, zukunftweisende Technologien und Dienstleistungen der Zwick Roell Gruppe sowie der 30 Partnerfirmen fügten sich zu einem abwechslungsreichen Programm.

Zwick auf Wachstumskurs
Ende 2007 wurde das ehrgeizige Ziel des schwäbischen Prüfmaschinenherstellers aus dem Jahre 2004, Weltmarktführer bei den statischen Prüfsystemen zu sein, erreicht. „Wir sind und bleiben die Nummer 1 bei statischen Prüfsystemen und wachsen stark bei dynamischen Prüfsystemen. Durch eine leidenschaftliche Kundenorientierung erarbeiten wir uns weiterhin Wachstum,“ führt Dr. Jan Stefan Roell, Vorstandvorsitzender der Zwick Roell Gruppe, anlässlich der Pressekonferenz aus. In diesem Jahr wird ein Umsatz von 145 Mio. Euro angestrebt (2007: 131 Mio. Euro).
Das kontinuierliche Wachstum in den letzten Jahren erlaubt hohe Investitionen in neue Technologien, Infrastruktur und Personal. Sie sollen das Wachstum in den traditionellen Märkten sichern und eine Ausweitung des Geschäftes in neuen Branchen und Regionen ermöglichen.

Dienstleistungsangebot erweitert
Gemäß den Unternehmensleitlinien wird besonders großen Wert auf das Dienstleistungsangebot gelegt, das ständig ausgebaut wird. In einem neuen Labor für Schwingfestigkeit und Schlagdynamik führt ein Team von qualifizierten Anwendungstechnikern umfassende, quasi-statische, zyklische, schlagdynamische und Schwingfestigkeits-Prüfungen im Kundenauftrag durch. Zum Angebot gehört die Beratung hinsichtlich des optimalen Prüfverfahrens, der Prüfungsdurchführung, der Konstruktion und Adaption von Prüfvorrichtungen sowie die Auswertung, Dokumentation und Interpretation der Versuche. Neben der „dynamischen“ Auftragsprüfung bildet das Vorführlabor die zweite tragende Säule des Labors für Schwingfestigkeit und Schlagdynamik, in dem Vorprüfungen und Vorführungen für Kunden durchgeführt werden.

Ein umfangreiches Servicepaket mit Modernisierung und weiteren Dienstleistungen wie Inspektion, Kalibrierung, Projektplanung, Auftragsprüfung, Ferndiagnose und -wartung sowie der Zwick Akademie (Training, Seminare) vervollständigen das Angebot.

Weiterentwicklungen bei der Prüfsoftware
Zwick investiert ständig in der Weiterentwicklung der Prüfsoftware testXpert® II, die seit drei Jahren erfolgreich auf dem Markt ist und die sowohl im weltweiten Industrieeinsatz als auch in Forschung und Entwicklung Ihre Stärken zeigt.

Auf der diesjährigen testXpo, wurden mit der neuen Version 3.1 nützliche Weiterentwicklungen vorgestellt. Ein Highlight ist der direkte Export nach Excel mit einem Mausklick. Der Export beinhaltet einzelne Tabellenblätter für Parameter, Ergebnisse, Statistik und Messwerten inklusive X -Y Grafik. Zudem kann die Anzahl der zu exportierenden Messwerte und das Messwertraster individuell festgelegt werden ; kurzum ein ideales Werkzeug für externe Auswertungen.

Bei der ebenfalls neuen Funktion „Ergebnisbeschriftung“ kann der Benutzer mit einem Mausklick alle gewünschten Ergebnisse mit Name, Wert und Einheit in der Grafik anzeigen lassen. Dadurch und mit zusätzlichen Beschriftungsblöcken kann die Aussagekraft der Grafiken deutlich erhöht werden.

Das Prüfen unter Temperatureinflüssen erhält einen immer höheren Stellenwert bei der Materialprüfung. testXpert® II bezieht nun Hochtemperaturöfen – inklusive mehrerer Heizzonen – und Klimakammern standardmäßig in alle Prüfvorschriften mit ein. Damit entfallen Softwareanpassungen für Prüfungen unter Temperatureinflüssen. Weiterhin gibt es jetzt auch die Möglichkeit Prüfungen mit frei konfigurierbaren Temperaturprofilen durchzuführen.

Aufgrund der starken Kundennachfrage wurde jetzt auch die Datenanbindung der Prüfsoftware testXpert® II an SAP umgesetzt. Damit können auf einfache Art und Weise Parameterwerte von SAP importiert und Prüfergebnisse aus testXpert® nach SAP exportiert werden. Damit entfällt das manuelle Einpflegen der Prüfergebnisse, so dass unnötige Fehlerquellen vermieden werden.

Neben der bewährten RS232-Schnittstelle für die Verbindung der testControl Elektronik und dem Prüfrechner kann jetzt auch eine Ethernet-Schnittstelle verwendet werden.

Bei allen Neuerungen steht die einfache und intuitive Bedienung der Prüfsoftware immer im Vordergrund. Dieses Ziel wird durch intelligente Assistenten und praxisorientierte Defaultbelegungen erreicht.

Überzeugende Branchenlösungen
Zwick bearbeitet die Märkte mit branchenbezogenen Lösungen. Dieses Konzept findet sich auch in der Fachmesse testXpo wieder, denn die Exponate wurden firmenübergreifend und anwendungsorientiert präsentiert. Angebotsschwerpunkte waren die Bereiche Metall, Kunststoff, Automotive, Medizintechnik und Baustoffe. In all diesen Branchen erwarteten die Besucher zahlreiche Neuentwicklungen im Bereich Prüfmaschinen und –geräte,

Besonderes Interesse fand das breite Spektrum an mechanischen und optischen Extensometern inkl. deren Kombination und deren unterschiedliche Funktionen und Eigenschaften. Ergänzt durch eine fachkundige Beratung und ggf. auch Vorversuche im Anwendungslabor des Herstellers lässt sich hiermit für jede Anwendung der der optimale Längenänderungsaufnehmer finden.

Im Bereich der Kunststoffprüfung läuft bei Zwick seit dem Jahr 2005 eine Initiative in deren Rahmen neue Produkte und diverse Produktverbesserungen entstanden sind. Eine Neuvorstellung ist die Instrumentierung der neuen Pendelschlagwerke der HIT-Baureihe. Neben der verbrauchten Schlagarbeit kann damit auch der Kraftverlauf beim Durchschlagen eines Probekörpers gemessen werden. Für den instrumentierten Durchstoßversuch und für Compression-After-Impact Vorschädigungen an Composites wurde das neue Fallwerk HIT 230F gezeigt. Im Bereich der Rohrprüfung stellte Zwick einen neuen Längenänderungsaufnehmer zur Verfolgung des Innendurchmessers vor. Für die Prüfung von duroplastischen Formmassen wurde eine Automatisierung gezeigt, mit der Zug-, Druck und Biegeversuche bei Raumtemperatur und in einer Temperierkammer durchgeführt werden können. Für den Forschungsbereich stellte Zwick ein weiteres Automatisierungsprojekt für die Messung von Farbe, Glanz und Trübung vor.

Auch das Produktprogramm zur Prüfung von Metallen wurde erweitert. So präsentierte Zwick beispielsweise zwei neue standardisierte Pellini-Fallwerke mit 550J (Typ P550)und 1630J (Typ P1630), die sich durch ein besonders ausgeklügeltes Sicherheitskonzept auszeichnen.
Besonders interessant für Stahlhersteller und –weiterverabeiter, deren Produktionsanlagen rund um die Uhr in Betrieb sind, ist die vollautomatische Prüfanlage „roboTest P“ .zur normgerechten Prüfung von Stahl-Schulterproben bis zu 2000 kN.

Ebenfalls viel Beachtung fand eine Federprüfmaschine zur hochgenauen Messung an Präzisionsfedern von 1 N bis 2500 N, die ein extrem gutes messtechnisches Gesamtverhalten aufzeigt, das sogar die Forderungen der Norm EN 7500 übertrifft.

Mit einer Neuentwicklung innerhalb der ZHU/zwicki-Line stellt Zwick ein innovatives Prüfsystem für die klassische und die instrumentierte Härteprüfung vor. Das vollautomatische universale Härteprüfsystem überzeugt durch eine hohe Reproduzierbarkeit und einen breiten Applikationsbereich; auch vollautomatische Jominy-Prüfungen sind nun möglich.

Neu ist auch die Kraftaufnehmerreihe X-force., die mit einer hohen Unempfindlichkeit gegen parasitäre Einflüsse (wie z.B. Querkräfte, Biegemomente), einem großen Messbereich, hoher Genauigkeit und selbstidentifizierenden Sensorsteckern punkten.

Auch das Produktspektrum der Probenhalter wird ständig von Zwick erweitert mit dem Ziel, Leistung und Qualität der Materialprüfungen zu maximieren. Neu im Programm sind Probenhalter zur Prüfung von Garnen, Zwirnen, Cord, Schnüren und Seilen aus hochfesten Chemiefasern sowie für Stahldrähte, Stahlseile, Stahlcorde und Stahllitzen.

Vorträge und Diskussionen
Vorträge namhafter Referenten aus der Branche rundeten das Programm ab und beleuchteten aktuelle Technik -Trends. Die Besucher konnten sich somit nicht nur über die neuesten Produkte, Verfahren, Lösungen und Marktentwicklungen informieren, sondern nutzten auch intensiv die Möglichkeit, mit Experten zu kommunizieren und vielversprechende Kontakte zu knüpfen.
 

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